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Seminar zur Bestimmung von argentinischen Honig

Mit Molekülmassen Honigverfälschungen erkennen

Ein Laborvergleich zwischen der FoodQS GmbH und der QSI GmbH

Hochauflösende Massenspektrometrie gekoppelt an Flüssigchromatographie (Liquid Chromatography-High Resolution Mass Spectrometry oder kurz LC-HRMS) wird vermehrt auch zur Untersuchung der Authentizität von Lebensmitteln eingesetzt. Der große Vorteil dieser Technik besteht darin, auch neuartige Verfälschungen zu erkennen. Dies ist notwendig, da Verfälscher kontinuierlich hinzulernen und ihre Verfälschungen an die aktuell verfügbare Analytik anpassen. So kann z.B. die Zugabe von Sirup aus C4-Pflanzen, wie z.B. Mais, seit vielen Jahren zuverlässig mittels Analyse der Kohlenstoffisotope erkannt werden. Aktuell werden daher Sirupe aus C3-Pflanzen und hoch aufgereinigte Sirupe verwendet. Da Bienen ebenfalls fast ausschließlich C3-Pflanzen anfliegen, funktioniert die Isotopenmethode bei diesen Verfälschungen nicht mehr. Die Entwicklung einer neuen LC-HRMS-Methode soll es den Verfälschern deutlich erschweren, die Analytik zu umgehen.

Die beiden Labore FoodQS in Langenzenn und QSI in Bremen haben sich dieser Herausforderung angenommen und es geschafft, trotz unabhängiger Methodenentwicklung und Datenbasis zu vergleichbaren Ergebnissen zu gelangen. „Möglich war dies durch die gemeinsame Grundidee, eine Vielzahl von Sirupen mit authentischen Honigen weltweiter Herkünfte zu vergleichen“, erklärt Bernd Kämpf, Geschäftsführer der FoodQS GmbH.

Aus Sicht der beiden Labore ist die Verwendung zweier Datensätze (Sirup und authentischer Honig) absolut unabdingbar für den erfolgreichen Einsatz dieser Methode. Die Betrachtung nur eines Datensatzes könnte unweigerlich sowohl zu falsch-positiven als auch zu falsch-negativen Ergebnissen führen. „Sowohl FoodQS als auch QSI haben eigene Datenbanken mit Sirup- und Honigdaten aufgebaut. Die Auswahl der Proben, Entwicklung der Probenvorbereitung, massenspektrometrische Messung sowie statistische Datenauswertung geschah völlig unabhängig voneinander“, beschreibt Arne Dübecke, Leiter des TCF² (Tentamus Center for Food Fraud) und der LC-HRMS-Abteilung der QSI GmbH.
Vorrangig sollte ermittelt werden, ob beide Labore zu vergleichbaren Ergebnissen kommen oder es aufgrund der unterschiedlichen Durchführung zu Diskrepanzen kommt. Um dies zu klären, wurde ein interner Laborvergleich durchgeführt.

Beide Labore stellten 20 Honigproben weltweiter Herkunft zusammen, sodass der Laborvergleich aus 40 Proben bestand. Die Analyse zeigte bei 31 Proben in beiden Laboren eine Verfälschung an, in 5 Fällen in beiden Laboren keine Verfälschung und in 4 Fällen wurde unterschiedlich beurteilt.

Übersicht der Befunde in den beiden Laboren.
Labor 1        Labor 2         Anzahl
+                     +                     31
–                     –                     5
+                     –                     2
–                     +                     2

 

Als Fazit lässt sich festhalten, „dass in fast allen untersuchten Proben eine Übereinstimmung der Ergebnisse zwischen den Laboren erzielt werden konnte. Dies hat unsere Erwartungen deutlich übertroffen.“, fasst Bernd Kämpf zusammen.
Dies betrifft sowohl Proben ohne Auffälligkeiten, als auch Proben mit deutlichen Auffälligkeiten, die eine Verfälschung vermuten lassen. Zum Teil konnte die konventionelle, etablierte Authentizitätsanalytik zusätzlich wertvolle Hinweise liefern und positive Ergebnisse untermauern bzw. bestätigen.
„Die Tatsache, dass einige Proben ausschließlich mittels LC-HRMS als verfälscht erkannt werden konnten, zeigt deutlich, dass das Ziel, neuartige Verfälschungen zu erkennen, die durch etablierte Methoden nicht erkannt werden können, erreicht wurde.“, ergänzt Arne Dübecke abschließend.
Weiterhin konnten verschiedene potentielle Marker im Laufe des Datenbankabgleiches als honigtypisch identifiziert werden, was wiederum das Risiko von falsch-positiven Beurteilungen aufgrund botanischer Marker reduziert. Eine Vergleichsdatenbank auf Basis von authentischen Honigproben ist somit auch in der Anwendung der LC-HRMS Technologie absolut unerlässlich.
Zusammenfassend sagt Bernd Kämpf „Wir freuen uns deshalb sehr, dass der Laborvergleich so erfolgreich und vielversprechend verlaufen ist und zwei Labore mit gleicher Grundidee aber unterschiedlicher Durchführung, also verschiedenen Proben in den Datenbanken, unterschiedlichen Messmethoden und unabhängiger statistischer Auswertungen, eine sehr gute Übereinstimmung erzielt haben“.

Die Vergleichbarkeit beider Methoden ist sehr gut, sodass eine Bestätigungsanalytik durch eines der beiden Labore mit hoher Wahrscheinlichkeit ein identisches Resultat liefert und dem Kunden damit die Möglichkeit gibt, ein kritisches Ergebnis überprüfen zu lassen.

Gerne stehen wir für weitere Fragen zur Verfügung

 

Email: info(at)qsi-q3.de

Tel: +49 (0)421 / 59 66 070

Kontaktformular

Bremen, 21.07.2020

  

Source: https://www.qsi-q3.de/mit-molekuelmassen-honigverfaelschungen-erkennen/

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